Wittenberg

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Gestern bin ich dann mal nach Wittenberg, Klaus Hoffmann wollte ich mir nicht entgehen lassenDSC_0102Wenn auch vor leeren Reihen, es war ein tolles Konzert und so nahe war ich ihm noch nie. In Hamburg konnte ich mir bisher eher schlechte Plätze weit weg von der Bühne leistenDSC_0063Die Kulisse hatte auch was und er hat sich auch für die wenigen Zuhörer mächtig ins Zeug gelegt und toll gespielt. Übernachtet habe ich bei einem Freund aus Stuttgart, der für das Reformationsjubiläum gearbeitet hat und noch eine ganz zauberhafte Wohnung direkt an der Elbe in Wittenberg hat. Heute habe ich mir dann mal die Weltausstellung angeguckt20170616_161331Ein an die Nieren gehendes Projekt sind diese BooteDSC_0004Das habe ich lange auf mich wirken lassen und es ging mir nicht gut dabei. Auch andere wichtige Themen hatten PlatzDSC_0134Insgesamt muß ich allerdings sagen, hat mich die Weltausstellung nicht überzeugt und ich habe mich zeitweise richtig geärgert, wie viel Geld da verpulvert wird ohne erkennbaren Mehrwert. Das hätte die Kirche sinnvoller ausgeben können. Zudem funktioniert das Konzept wohl in einer Stadt wie Wittenberg nicht wirklich, wo die Masse der Bevölkerung mit Religion schlicht nix am Hut hat. Da werden Busse von überall aus der Republik rangekarrt, spukt Menschen aus, die dann einmal die Fußgängerzone rauf und wieder runter laufen und die Ausstellung weitestgehend links und rechts liegen lassen20170617_115055So bleiben viele gute Sachen ungesehen20170617_115230Mich hat das jedenfalls nicht überzeugt, so interessant ich einzelne Bereich auch fand. Aber schade um die vielen engagierten Menschen, die sich da die Beine in den Bauch stehen, Künstler, die vor einer Handvoll Menschen auftreten20170617_140221

Die Kirchentage auf dem Weg waren ja schon ein Flop, einer mit Ansage… und auch da viele enttäuschte engagierte Mitwirkende und Besucher. Aber es gibt eben nur ein Potential für diese Art von Veranstaltungen und die waren in Berlin. Das Konzept der Kirchentage auf dem Weg hat auch die Menschen kaum erreicht und hat mehr für Verwirrung gesorgt, als das es Besucher angelockt hätte.20170617_122216Und viel Geld, das da relativ sinnfrei verpulvert wird. Meine Meinung… Kleine Randerscheinung heute in Wittenberg, die mir das noch nicht eingenomme Frühstück wieder hochkommen ließ20170617_100403Die NPD auf Unterschriftenfang, damit sie zur Wahl antreten können und keinen, der sich daran stört. Ich bin etwas lauter geworden, als ich dran vorbei bin.

Zurück ging es dann gemütlich über Land, u.a. durch Beelitz, dem bekannten Spargelort20170617_151949Aber da waren schon sämtliche Bürgersteige hochgeklappt 20170617_151920Nun ja….

Nun bin ich wieder in Berlin und morgen will ich mal sehen, das ich noch was von meinen Sightseeing Vorhaben abarbeite 🙂

Die Photos von gestern und heute:

Klaus Hoffmann in Wittenberg

Weltausstellung in Wittenberg

Die Boote

10 Gedanken zu „Wittenberg

  1. Also ein eher durchwachsenes Wochenende, wo das Beste gleich am Anfang kam…

    Insgesamt scheint mir das Konzept des Reformationsjubiläums eher unausgereift gewesen zu sein.
    Und angesichts der dort stattgefundenen Geldverbrennung frage ich mich wirklich, ob man das nicht für sinnvollere Dinge hätte einsetzen können.
    Denn da wurde das Ziel offenbar total verfehlt.

    1. Interessant fand ich ein langes Gespräch mit einem der Aussteller, der meinte, man kann in einer so kirchenfremden Umgebung nicht einfach die ja doch sehr eigene Sprache der Kirche sprechen, man muß neu denken, tut aber keiner, weil der Köder immer nur dem Angler gefallen muß.

      1. Und gegen den kommerzialisierten Lutherkult kann man eigenlich gleich zwei Argumente setzen:

        Zum einen das erste Gebot:
        „Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.“

        Zum anderen die Geschichte der Tempelreinigung aus Johannes 2, Vers 13ff:

        Jesus im Tempel

        13 Als das Passafest* näher kam, ging Jesus hinauf nach Jerusalem.
        14 Im Vorhof des Tempels* sah er die Händler, die dort Rinder, Schafe und Tauben verkauften; auch die Geldwechsler* saßen dort an ihren Tischen.
        15 Da machte er sich aus Stricken eine Peitsche und trieb sie alle aus dem Tempelbezirk, mitsamt ihren Rindern und Schafen. Er fegte das Geld der Wechsler zu Boden und warf ihre Tische um.
        16 Den Taubenverkäufern befahl er: »Schafft das hier weg! Macht aus dem Haus meines Vaters keine Markthalle!«

        Und ich glaube, selbst Luther hätte das nicht gut geheissen, dass da so ein Zinnober um ihn gemacht wird.

      2. Es gibt schon viele gute Angebote, die nix mit Lutherkult zu tun haben…. viele wichtige gesellschaftliche Themen, aber die Weltausstellung liegt halt hauptsächlich außerhalb der Fußgängerzonen mit Lutherhaus, Melanchthon-und Cranachhaus und werden dadurch von vielen Menschen kaum wahrgenommen.
        Und nach meinem Geschmack hätte man das alles etliche Nummern kleiner gestalten können

      3. Da hat er Recht und vielleicht war das auch ursprünglich der Gedanke für den Kirchentag auf dem Weg.
        Von meiner Freundin in Frankfurt/M. weiß ich, dass Luther nicht sehr beliebt dort ist. Hier ist das etwas anderes, denn er gehört zur Regionalgeschichte und auch Nichtchristen haben sich schon mit ihm befasst Eigentlich eine gute Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen. Ich muss aber ganz ehrlich sagen, dass mich ein Gottesdienst oder Veranstaltungen mit der kirchentypischen Sprache nicht anziehen.
        Ich möchte über Probleme unserer Zeit reden und sehe eigentlich viele Schnittstellen. Eigentlich.
        Pomp braucht es nicht, eigentlich nur eine Wiese zum Hinsetzen.

      4. Von Pomp würde ich hier nun nicht sprechen. Die Ausstellung ist schon ansprechend aufgemacht, jedenfalls in Teilen. Und gerade zu wichtigen Themen unserer Zeit war da einiges, ich bin ja auch ins Gespräch gekommen und das mehr als einmal. Aber die Gesamtkonzeption behagt mir einfach nicht

    1. Und bei kirchlichen Arbeitgebern gründet man lieber Zeitarbeitsfirmen, um den kirchlichen Tariflohn zu umgehen, macht hier aber auf dicke Hose in Sachen Wertschätzung der Arbeit. In dem Zelt ist mir echt die Hutschnur geplatzt.
      Und wenn ich daran denke, das z.B. die Leiterin einer Obdachloseneinrichtung jedes Jahr um’s Überleben für ihre so wichtige Einrichtung kämpft, dann krieg ich das auch nicht unter einen Hut.

      1. Das DRK hat hier in NRW voll auf Lohndumping gemacht, in den Flüchtlingsunterkünften, um an die Ausschreibungen zu kommen.
        Die AWO hat damals als erstes eine Tarifvertrag aufgekündigt.
        Aber die Kirche bekommt Milliarden, jedes Jahr.
        Gemeinden aber werden zusammengelegt, ob die Mitglieder wollen oder nicht.

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