Zumindest arbeitstechnisch war es gestern mein letzter Tag beim Kirchentag Berlin-Wittenberg 2017 e.V. Schreibtisch aufräumen, letzte Emails beantworten und dann ein langer Abschiedstörn über zwei Etagen. Wobei viele Kollegen schon gar nicht mehr da sind.Letzte Zigaretten auf unserer selbstgebauten Dachterrasse…. Und Mousse au chocolat zum Abschied für die KollegenDieser Kirchentag war schwierig, die Wohnsituation ebenfalls, wenn auch sehr günstig und ultra nah zur Arbeit. Eine Lehre daraus ist, nie wieder Untermiete. Das geht bei meiner Arbeitsbelastung einfach nicht. Ich bin weder besonders kommunikativ, wenn ich nach 12 Stunden Arbeit nach „Hause“ komme, noch habe ich Lust und Nerven, mich an anderer Leute Haushaltsregeln zu halten. Und es geht auch für uns beide nicht. So selten wie wir uns sehen, so sehr brauchen wir dann auch unseren Raum, unseren Platz und den möglichst ungestört.Feierabend, Urlaub, Füße hoch, das Wetter zeigte sich am Abend noch von seiner schönsten Seite3 Tage Berlin bleiben mir noch. Heute scheint das Wetter noch mal freundlich zu sein, also rauf auf den Roller. Eine letzte Runde durch Berlin drehen und heute abend mit meiner alten Weiberclique aus Schulzeiten noch was essen gehen. Und dann heißt es packen, Saubermachen und das Zimmer räumen. Ich hoffe ja, das es am Samstag wenigstens trocken bleibt, wenn ich nach Hause rollern will.
Ob es denn nun tatsächlich mein letzter Kirchentag war, wir werden sehen. Ich kann, wenn ich will, in Dortmund wieder dabei sein, habe also einen sicheren Plan B, sollte es mit den Bewerbungen in Hamburg nichts werden. Zwei habe ich aktuell noch laufen, wobei eine davon eine befristete Halbtagsstelle ist, also nicht wirklich attraktiv. Unbefristete Vollzeitstellen sind rar gesät in dem Bereich, in dem ich suche, aber ich habe jetzt mal eine Bewerbung beim Erzbistum laufen….
Wobei ich von Ex-Kollegen auch schon gehört habe, das so halbwegs normale nine-to-five Jobs nix sind für Leute, die jahrelang Projektarbeit gemacht haben 🙂 So wirklich vorstellen kann ich mir das gerade auch nicht, nichts desto Trotz möchte ich natürlich zurück nach Hause. Wenn das nicht klappt, müssen Martin und ich gucken, wie das auf Dauer anders als bisher gehen kann. Er kann ja theoretisch überall arbeiten und findet auch in seinem Alter überall einen Job. Voll examinierte Pflegekräfte werden überall gesucht.
Ich tue mich nur schwer damit, unsere schöne und auch günstige Wohnung in Hamburg aufzugeben, aber auch dafür findet sich ja vielleicht eine Lösung. Ich will auch nicht für immer nur jeweils so 10-12 Monate mit unserem gesamten Hausstand umziehen. Aber wir haben jetzt genug Zeit, um uns zu überlegen wie es weitergehen kann, damit am Ende nicht eine Ehe in Scherben liegt, nur weil das Geldverdienen zuhause nicht geht. Denn so wie in Berlin geht es ganz sicher nicht nochmal und selbst mit eigener Zweitwohnung ist die Pendelei auf Dauer doch auch eine enorme Belastung.
Aber nun heißt es erstmal, mich von Berlin zu verabschieden. Manchmal mag ich diese Stadt ja doch und ich gehe doch ein bißchen mit einer Träne im Knopfloch. Aber nur einer kleinen.
Mal sehen, was ich heute noch an Eindrücken einsammeln kann. Die Wetterkarte besagt wohl leider, das ich mich morgen in aller Ruhe dem Packen und Saubermachen widmen kann.
Und ab Sonntag wird dann wieder von zuhause aus gebloggt…. wobei mir einfällt, das ich für Hamburg gar keinen Blog habe 🙂 Aber schon mal ein tolles Photo, aus dem Netz gefischt