Manchmal bin ich es doch leid

Manchmal bin ich es doch leid

Gerade bin ich wieder dabei, Klamotten zusammen zu packen….. zu überlegen, was brauche ich die nächsten Wochen, was bleibt schon mal hier, was war hier und muß mit. Diese Jahreszeit kann ja schließlich alles mit sich bringen. Unser kleines Zimmer sieht wieder mal aus wie ein Schlachtfeld…. alles Zeugs aus Leipzig, vom Pullover bis zum Zweimixer, der zur Zeit nicht gebraucht wird.

Mein Auto ist nun auch wieder leer und es füllt sich gerade wieder, aber da ich ja mal wieder wenig Raum für mich habe, muß gut überlegt sein, was mit muß und was nicht. In drei Wochen, wenn ich hoffentlich für eine Woche Urlaub nach Hamburg komme, werde ich vermutlich dann die Sommersachen wieder herschleppen und das Winterzeugs mitnehmen.

Ich muß mal wieder ein paar Tage zuhause sein, weil meine Zähne der dringenden Nachbearbeitung bedürfen und dann wieder mit Folgeterminen zu rechnen ist. Es dauert halt, bis mein Zahnfleisch mal in so einer Art Endzustand ist und die Zähne dann auch richtig angepasst werden können. Mein Zahnarzt meinte außerdem, ich sei zu dünn… bei dicken Menschen sei das alles einfacher 🙂 Allerdings nehme ich eher weiter ab, weil ich ja schlecht kauen kann… also die Quadratur des Kreises…. mittlerweile bin ich unter die 50 kg Marke gerutscht. Aber am Wochenende gab es Kuchen, Eis, Nudeln und Bratkartoffeln 🙂 Zuhause esse ich einfach mehr, wenn ich in meiner eigenen Küchen wurschteln kann14291908_655169834647381_1723438351539122493_nNatürlich dann mit viel Schlagsahne, das bin ich meinem Kater schon schuldig, der sofort in der Küche hockt, sobald er den Mixer hört.

Und gerade ist wieder so ein Moment, wo ich es leid bin, das Leben aus dem Koffer, mehr oder weniger, immer zu überlegen, was brauche ich, was nicht. Mein Leben in Hamburg, mein Leben in Berlin….

So sehr ich meinen Job liebe, so sehr hadere ich manchmal mit den Begleitumständen. Auch wenn die Entfernung zwischen beiden Städten gerade mal fast was ideales hat… von 700 km von Regensburg aus, 650 von Stuttgart und knapp 400 von Leipzig aus, habe ich mich immerhin auf 300 km an Hamburg herangearbeitet 🙂

Und das bleibt auch bis Münster so. Danach geht es wieder weiter weg. Aber erstmal auch nicht so sehr weit wie Regensburg oder Stuttgart.

Manchmal mag ich einfach nicht mehr, immer dieser Umzugsstreß, das Leben in einem mehr oder weniger guten Provisorium, das Leben die meiste Zeit weit weg von Mann und Katzen und meinem schönen Zuhause.

Leider trotzdem einfach alternativlos, weil ich erstens in Hamburg keinen Job finde und zweitens meine Arbeit ja auch eine ganz besondere ist.

Ich packe dann mal weiter, will dann noch eine Freundin im Krankenhaus besuchen und mich dann auf den Weg nach Berlin machen… mit Zeit und viel Landstraße. Der Gatte hat eh Doppeldienst, ist also seit heute morgen um 4 Uhr auf den Beinen und wird vor heute abend nicht Feierabend haben.

Aber manchmal habe ich einfach keine Lust mehr auf mein Vagabundenleben. Und gerade ist so ein Moment….. trotzdem freue ich mich auch wieder auf meinen Schreibtisch.

11 Gedanken zu „Manchmal bin ich es doch leid

  1. Deinen Zwiespalt kann ich gut nachvollziehen. Was mir aber immer wieder auffällt, wenn ich bei dir lese: Du lebst sehr intensiv. Unterwegs und auch zu Hause bei Mann und Katzen. Die drei Wochen werden schnell vergehen und dann kannst du dich freuen auf den Weg nach Hause.
    Du hast also auch so ein Sahneleckermäulchen? Wenn bei meiner Kleo nichts mehr gehen zu scheint, macht sie Sahne immer noch munter.
    Für heute wünsche ich dir eine gute Fahrt.

  2. Ja, ich lebe sehr intensiv, aber ich bin auch keine 20 mehr und es bleibt eben auch viel auf der Strecke. Ich liebe meine Arbeit, sonst könnte ich das gar nicht durchhalten, aber diese Hänger habe ich immer wieder und dann möchte ich am liebsten alles hinschmeißen.

  3. Unser Kater kam auch immer augenblicklich angewetzt, wenn er hörte, dass ich den Mixer aus dem Schrank nahm. Wahrscheinlich sind da alle Katzen gleich.
    Ich bewundere dich ja, was deine Arbeit betrifft. Dass du irgendwann die Nase voll hast, ist nachvollziehbar. Aber sicher ist das nur ein kleines Tief.
    Liebe Grüße,
    Elvira

    1. Und dann die beleidigten Blicke, wenn ich Kuchenteig rühre, anstatt Sahne zu schlagen 🙂 Ja, es ist ein momentanes Tief, das vergeht auch wieder und kommt auch wieder. Ich kenne das ja schon.

  4. Bei uns ist der Hund der Sahnejunkie. Die Katzen stellen uns schon mal ein Bein, wenn ein Teller mit Räucherlachs transportiert wird. Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie ihr mit der Trennung klar kommt. Viktor und ich leben ja das Gegenteil, wir arbeiten und leben zusammen, zwar in zwei Wohnungen im selben Haus, aber eben doch sehr eng. Ich kann es mir gar nicht anders vorstellen.

    1. Ich hätte mir so ein Leben auch nie vorstellen können, aber es ist nun mal so gekommen und es hat ja auch viel spannendes an sich. Nur manchmal mag ich einfach nicht mehr durch die Gegend ziehen. Aber ich habe in den letzten drei Jahren viel gesehen, viele tolle Menschen kennengelernt. Ich bin nur einfach zu selten zuhause. Das ist nicht immer einfach für uns…. so hatten wir uns unsere Ehe auch nicht vorgestellt, aber es wird ja vielleicht anders und besser, wenn Martin in Rente geht und dann einfach mitkommen kann.

  5. Liebe Frau Momo, den Hänger verstehe ich sehr gut. Was mir auffällt – diesen Durchhänger hast Du meist nur kurz. Solange bis Du im NEUEN Domizil wieder einigermassen Fuss gefasst hast. Das lässt also hoffen. Und die 300 km Distanz kannst Du zur Not auch mal einen Stopp unter der Woche einlegen…… wenn die Sehnsucht gar zu gross wird.
    Für das Vagabundenleben oder besser gesagt Aus-dem-Koffer-Leben ist halt schon anstrengend. Vielleicht findest Du ja doch mal was vergleichbares in der Nähe von Hamburg. Ich würde es euch gönnen. Und deinen Katzen sowieso.
    Diese Schleckermäuler! Mein Hundi fährt auch total auf Saaaaaahne ab. Alleine schon das Wort Sahne ausgesprochen, lässt sie das Göschlein lecken.
    Und sage jetzt mal leise „Piep“ – im Versuch wieder mit dem Bloggen durchzustarten.
    Einen lieben Gruss nach Berlin von Mia

    1. Liebe Mia, ich freue mich sehr, wieder von Dir zu lesen 🙂 Unter der Woche geht das nicht, dazu sind meine Arbeitstage zu lang. Aber ich kann natürlich häufiger fahren als bisher. Vielleicht kriege ich mal so einen 1 Tage Rhythmus hin, mehr wird dann auch mir zu anstrengend.

    2. Den Gedanken an „One-night-Stands“ in Berlin – also quasi in der Gegenrichtung – hatte ich auch schon, Mia.
      Allerdings gibts einige Argumente, die gegen diesen an sich verlockenden Gedanken sprechen:

      1.)
      ist auch bei der relativ kurzen Distanz von „nur 300 Kilometern“ damit zu rechnen, dass ich etwa vier Stunden für einen Weg brauche, zumal ich erst aus Hamburg raus und dann in Berlin auch noch wieder durch die halbe Stadt fahren muss, um bei meiner Liebsten anzukommen.

      2.)
      ist die Zahl der Kilometer endlich, die ich privat mit meiner Dienstkarre im Jahr fahren darf.
      Öffentliche Verkehrsmittel sind in dem Zusammenhang auch keine wirkliche Alternative, da zu unflexibel und zu teuer:
      (mit meiner Dienstkarre muss ich nicht mal den Sprit bezahlen, solange ich mit einem Tank voll hin und zurück komme)

      3.)
      Ist mein Job ja nicht unanstrengend..
      Und nach acht Stunden Maloche noch vier Stunden im Auto (zumal auf der Autobahn) – da ist dann abends auch nicht mehr viel mit mir los.
      Zudem müsste ich am nächsten Tag, selbst wenn ich nur Spätdienst habe, unter einem gewissen Zeitdruck zurück fahren – und es darf auf dem Rückweg auch nichts schief gehen. .. sonst komm ich völlig in Stress.

      4.)
      hab ich ja bei der Wohnungsräumung in Leipzig deutlich zu spüren bekommen, dass ich auch keine vierzig mehr bin.
      Sprich, ich brauche zumindest während meiner Arbeitsblöcke auch meine Ruhezeiten um mich zu erholen, damit ich das körperlich durchhalte.

      Insofern ist so ein Kurztrip halt nicht mal eben „auf einer Backe abgesessen“, so schade, wie das auch ist.

      1. Das geht mir ja ähnlich, zumal ich auch keinen nine-to-five Job habe und einfach auch mal Pausen brauche. Wir arbeiten ja beide selten regulär 8 Stunden… bei uns beiden werden es schon auch mal 10 und mehr…. und dann ist die Luft auch einfach raus. Aber ich finde es schon sehr erleichternd, das Wochendfahrten nun noch lohnender sind, auch wenn ich hier leider keine Montagsspätanreise habe. Wobei ich es bei zeitigem Losfahren in Hamburg sogar schaffen kann um 9 Uhr in Berlin am Schreibtisch zu sitzen

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